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1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 76

1846 - Berlin : Klemann
76 Neuere Zeit. densfürsten,, der allmächtige Minister und Günstling des Königs, wird immer verhaßter. Die Franzosen besetzen in Folge der Invasion in Portugal auch spanische Festungen. 1808. Allgemeine Währung. Der Aufstand zu Aranjuez 18. März, zwingt Karl Iv. die Regierung seinem Sohne Ferdinand Vit. abzutreten. Er eilt unter den Schutz Napoleoni nach Bayonne, wohin ihm Ferdinand folgt. Napoleon ernennt seinen Bruder 1808—1813 Joseph zum König von Spanien. Die getäuschte Nation erhebt sich aus ihrer Lethargie und zeigt sich im Kampfe gegen die französische Herrschaft viel- fach des alten Ruhmes würdig. Z>oei französische Heere (unter Dupopt bei Bahlen und Junot bei Eintra) strecken das Gewehr. England sendet Hülfstruppen. . 1809. Napoleon übernimmt die Kriegsführung und siegt in mehreren blutigen Schlachten; überläßt seinen Feldherrn die Behauptung ìes Landes. Ein allgemeiner Geruillas- krieg gegen die Franzosen, mit Wuth und Grausamkeit geführt. 1812. Constitution der Cortes, 20. März. Wellington schlägt die Franzosen bei Salamanka, 22. Juli. 1813. 21. Juni. Wellington's großer Sieg bei Vit- toria über Joseph und Jourdan nöthigt die Franzosen Spanien zu räumen. Ferdinand Vii. von Napoleon frei- gegeben. 1814. Ferdinand Vii. kehrt aus den spanischen Thron zu- rück, hebt die. Cortes auf, stellt die Inquisition und die Je- suiten wieder her und belohnt den Heldenmuth des Volks mit Einkerkerungen und Hinrichtungen. 1820. Der lange verhaltene Unwille bricht aus. Riego und Quiroga, Obersten der nach Amerika bestimmten Trup- - pen, proklamiren den 1. Jan. auf der Insel Leon die Con- stitution der Cortes von 1812. Allgemeiner Aufstand. .Im März muß der König die Cortes berufen und beschwört die Constitution, Die Inquisition für immer aufgehoben. • 1 •

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 526

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
526 Zehnter Zeitraum. eigenen König zu wählen, wurde durch das Einrücken einer schwe- 1814 bischen Armee, den 16. Aug. vereitelt. Karl Xiii. starb 1818 und der Kronprinz bestieg unter dem Namen 1818 Karl Xiv. Johann den schwedischen Thron. Durch die Abtretung aller deutschen Lande ist Schweden ein in sich abge- rundeter nordischer Staat geworden, welchem die Handel des übri- gen Europa fremd bleiben können. Handel und innerer Gewerb- fleiß sind die Grundpfeiler seines Wohlstandes und der gegenwär- tige König folgt, zum Segen seiner Unterthanen, diesem Finger- zeige der natürlichen Beschaffenheit seines Landes. Nützliche Ver- besserungen im Feldbau, in der Verwaltung, im Finanzwesen, in den Militairangelegenheiten, im Schul - und Kirchenwesen, sind von ihm ausgegangen. Der Kronprinz Oscar, geb. 1769 durch Erziehung seinem neuen Vaterlande verwandt, vermahlte sich 1823 mit der Tochter des Herzogs Eugen von Leuchtenberg (ehemaliger Vicekönig von Italien) Joseph ine, welche ihm 1826 einen Sohn gab, der den Titel Herzog von Schonen führt. Die Ge- mahlin des Königs, Eugenie Bernhardine Desirüe, blieb anfangs in Frankreich zurück, folgte ihm aber 1826 und nahm ihren Rang als Königin ein. tz. 93. Rußland. i7gg Paul I. gelangte in seinem 44. Jahre nach dem Ableben — seiner Mutter Katharina kl. auf den Thron. Eine freuden- i8oi (eere Jugendzeit, eine mangelhafte Erziehung nebst seiner heftigen. 1=3 5 zum Jähzorne geneigten Gemüthsart, bereiteten die Fehlgriffe vor, durch welche er seine, oft wohlgemeinten Entwürfe vereitelte und seinen baldigen Sturz herbeiführte. Gewaltsame Verände- rungen im Militairwesen, willkührliche Bestrafungen der Beamten, die Wiederherstellung eines sklavischen Ceremoniels, die Verbote eines freien Verkehrs mit dem Auslande entfremdeten ihm daher alle Stande. Mit Hitze erklärte sich Paul gegen Frankreich, sen- dete drei Heere gegen selbiges, welche, unter Suwarow in Italien, unter K o r sa k o w in Schwaben und der Schweiz, un- ter H ercmann in den Niederlanden fechten mußten (s. §. 83.), rief sie aber mit launenhafter Empfindlichkeit zurück, als ihnen das Glück nicht günstig blieb. Gegen England stiftete er die be- waffnete Neutralität 1800 und ließ sich durch die feinen Schmeicheleien des ersten Comuls Bonaparte, den er früher verab- scheuete, zu einer freundlichen Annäherung gewinnen, da raubte ihm eine Verschwörung, von dem Grafen von Pahlen, dem Generale Ben- ningfen, den drei Subow u.a. geleitet, Thron und Leben den 23. Marz 1601, und sein ältester Sohn,

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 534

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
* 534 Zchntsr Zeitraum. Geschäftsmann reichlich lohnen, und unter dem Scepter eine» wei- sen und kräftigen Regenten fröhlich empor blühen. tz. 95. Italien. Neapel erfuhr die Wirkung der französischen Revolution in vielfacher Beziehung, denn Ferdinands Iv. gutmüthige Schwache vermochte die Unzufriedenheit nicht zu dampfen, welche der unbeschränkte Einfluß seiner Gemahlin Karo lina und ihrer Günstlinge verursachte, darum fanden die Sendlingc der Revolu- tion in Neapel stets geneigte Hörer und Anhänger. Bonaparte's Stege 1796 nöthigten den neapolitanischen Hof zum Frieden, Elchen die Königin Karolina brach auf die Kunde von der Fran- zosen Unglück bei Abukir 1798. Doch der vom Kirchenstaate eindringende französische General C h a m p i o n e t nöthigte den Hof zur Flucht und verwandelte Neapel in eine parthenopei- sche Republik 1799, welche sich aber bei der Ankunft der Russen wieder auflöste. Der Sieg des ersten Eonsuls Bonaparte bei Maren go vernichtete zwar dieses schnelle Waffenglück, aber Neapel blieb in dem 1801 mit Frankreich geschlossenen Frieden ein Königreich urst) der Hof kehrte von Palermo nach seiner vori- gen Residenz zurück. Bei dem 1805 zwischen dem Kaiser Na- poleon und Oestreich und Rußland ausbrechen'den Kriege verpflich- tete sich Neapel zur Neutralität, gestattete aber den Russen und Engländern nichts desto weniger eine Landung, worauf Na- poleon die Dynastie Bourbon in Neapel und ©teilten für vernichtet erklärte und seinen Bruder Joseph zum Könige dieses Reichs ernannte den >80. Mär; 1806. Ferdinand und seine Gemahlin flüchteten zun; zweiten Male nach Palermo. Joseph betrachtete den erhaltenen Thron als einen Freibrief frohen Lebens- genusses, überließ sich diesem, kümmerte sich um die Geschäfte der Regierung nicht, sondern ließ den Corsen Solicetti und den Fran- 1808 zosen R ödester, seine Günstlinge, nach Belieben schalten. Nach zwei Jahren berief ihn Napoleons Herrscherwille auf den spani- schen Thron und sein Schwager Mucat ward König von Nea- pel. Als Joachim I. stiftete er eine Militairregierung, war prachtliebend und drückte das Land durch harte Auflagen. In ei- nem kühnen Ueberfalle eroberte er die von den Engländern besetzte 1s1ü kleine Insel Capri, aber ein Versuch zur Eroberung Siciliens schlug gänzlich fehl. Ein politischer geheimer Bund, dessen Ober- haupt ein gewisser Capo Bi anchi, bildete sich unter dem Na- nien Carbonaria; sein Zweck war die Vertreibung der Fran- zosen aus Italien und die Königin Karolina statt o mir sslbigem

4. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 225

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
22z Historische Darstellung. Königin-sich damals aufhielt, zu kommen. — Auf diese Unterredung folgte nun eine Einladung an Co- lombo selbst, und zugleich die Ueberfendung einer kleinen Geldsumme zu seiner Equipirung und Be- streitung der Reisekosten. Colombo säumte nicht, diesem Befehle unverzüglich Folge zu leisten. Mit der Wiederbelebung des Jnteresse's für ihn, wurde auch die Theilnahme und Protektion seiner frühern Beschützer und Freunde am Hofe wieder belebt. Alonso de Quintaniglia und einige Andere, bemüh- ten sich auf das lebhafteste, den Kreis seiner Freun- de und Beförderer zu erweitern, und besonders Per- sonen von Ansehn und Einfluß in denselben zu zie- hen. — Allein das Schicksal hatte es anders be- schlossen. Wahrend er nach Pallos zurückkehrte, überlieferte sich die Stadt Granada nach einer so langen und hartnäckigen Vertheidigung dem Sieger. Der Krieg mit den Mauren wurde dadurch beendet, ihre l!.rterwerfung vollendet, und die Königin und der ganze Hof mit Freude erfüllt. — Diese gün- . stige Stimmung benutzten die beharrlichsten und thätigsten unter Colombo's Freunden am Hofe, um die Königin zur Annahme der Vorschläge und For- derungen ihres Schützlings zu bewegen. — In ei- ner hierauf folgenden Unterredung wußten sie auf eine sehr geschickte Weise den Eindruck zu verstärken, den derselbe bereits, zu Gunsten seines Zweckes, hervorgebracht hatte. Es gelang ihnen, alle ihre, von ihrem Gemahl hauptsächlich herrührende, Zwei- fel und Bedenklichkeiten zu heben, und ihr Gemüth selbst bis zu einer Art von Enthusiasmus, für die Sache ihres Freundes, ;u erwärmen. Eine Haupt- schwierigkeit war immer noch der erforderliche Auf- wand, der, so wenig er an sich beträchtlich genannt werden konnte, doch, in dem damaligen Zeitpunkte, als unerschwinglich erscheinen mußte. Der hohe Sinn der Königin wußte indessen jetzt, da sie für die Sache gewonnen war, dies Hinderniß auch leicht zu heben. Sie erbot sich, ihre Juwelen her- zugeben, um durch die Verpfändung derselben die nöthige Summe herbeizuschaffen. — Sogleich wurde 11. P

5. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 41

1901 - Leipzig : Teubner
§ 12. Der nordische Krieg 1700—1721. 41 Stellung. Nachdem Friedrich I. sich von Marlborongh 1704 zur Friedrich i Entsendung von neuen 8000 Mann und 1705 von 4000 Mann ^G^Mianz^ nach Italien hatte bewegen lassen, ließ er sich jetzt (April 1710) von festgehalten: Prinz Eugen wieder dafür gewinnen, seine tapferen Truppen im 1704'1705'm0' Dienst der Großen Allianz in Italien zu belassen. Dazu zwang ihn auch die Schwierigkeit, seine Armee ohne die Snbsidiengelder der Gr. Allianz zu unterhalten. Denn seit dem dnrch Hofränke herbeigeführten Sturz des hoch verdienten, charakterfesten Präsidenten Eberhard von Danckelman, der bisherigen zuverlässigen Stütze des Königs, waren infolge der Verschwendung des Hofs und der Mißregierung Mißregierung des Dreigrafen-Ministeriums (das dreifache „Weh" Preußens: Warten-m *^98." fett berg, Präsident des Geh. Rats, Wittgenstein, Leiter der Finanzen, und Wartensleben, Leiter des Kriegswesens) die Finanzen in arge Unordnung geraten. Zwar führte die Entdeckung vieler Unredlichkeiten durch den Kronprinzen Friedrich Wilhelm zur Entlassung der Günstlinge, Entlassung des aber Preußen konnte es nicht hindern, daß Russen, Sachsen und Polen, unbekümmert um die von der Großen Allianz festgesetzte Neutralität mi. der deutschen Besitzungen Schwedens, durch das preußische Gebiet nach befe£eu5ität Vorpommern drangen, um mit den Dänen zusammen Stralsund und Preußens. Wismar zu belagern. Als der General Steenbock Stralsund ent- @te^ub°ods setzte, wandte sich das russisch-polnische Heer gegen Stettin. Steenbock schlug die Dänen bei Gadebnsch, verfolgte sie siegreich bis nach Holstein, mußte aber in der Gottorpschen Festung Tönning nach tapferem Seine Kapitu-Kampfe gegen eine russisch-dänische Armee kapitulieren. fotion ms. Erst als Friedrich Wilhelm I. der (geb. 1688) am 25. Febr. Friedrich 1713 seinem Vater auf dem Throne folgte, die kampferprobten preu- 3611-'s™8 L ßifcheu Regimenter aus den Niederlanden zurückrief und sogleich um sieben neue vermehrte, begann Preußen im nordischen Kriege eine würdigere Rolle zu spielen. Als Stettin sich den Verbündeten ergeben ©tettm ihm mußte, überließen diese die Festung gegen Zahlung von 400000 Thlr. verpfändet. Kriegskosten an Friedrich Wilhelm I. Dieser behielt sich das Recht vor, das Geld von Schweden zurückzufordern. Zugleich verbürgte er sich in diesem ©equestervertrage für die Neutralität Vorpommerns und erhielt für den Fall, daß die Schweden sie mißachten sollten, die Hülfe der Verbündeten zugesagt. Dieser Fall trat ein, als Karl Xii. plötzlich Karls xn. nach einem Gewaltritt aus der Türkei in der noch uneroberten Festung ls.yj.tm. Stralsund erschien, den Sequestervertrag verwarf und den Krieg gegen Preußen begann. Ein preußisch-dänisches Heer besetzte Wolgast Eroberung (1715), eroberte die Insel Usedom, landete unter dem Prinzen Leopold p0mmem und von Dessau aus Rügen und entriß die Insel sowie die Festung Stral- Rügen 1715. fund dem Könige Karl Xii., der nach Schweden entkam (Dez. 1715). Die Herzogtümer Bremen und Verden waren bereits von den Hannoveranern besetzt. Bald ergab sich auch Wismar den Verbündeten. Es

6. Bd. 2 - S. 377

1854 - Leipzig : Engelmann
377 Frankreich unter der Directorial-Regierung. daß er in einen Graben kroch. Diese ehrlose That erzeugte überall Abscheu und wurde von dem Directorium benutzt, um das Volk zur Rache zu ent- flammen. — Noch schlimmer ging es in Italien. Während der größte General mit 40,000 Mann der geübtesten Kern-Truppen in dem glühenden Sande Aegyptens stand, erlagen seine italienischen Schöpfungen unter den Streichen der abgehärteten, von dem ruhmgekrönten Suwaroff geführten russischen Truppen. In wenigen Wochen eroberten die Russen und die von Kray geführten Oestreicher die cisalpinische Republik, nachdem der wieder angestellte Moreau bei Cassano und der aus dem Neapolitani-27.April, scheu herbeigerufene Macdonald an dem durchhannibalssieg berühmten Juni.' Flusse Trebbia überwunden worden. Die blutige Niederl age der Franzosen in der Schlacht v0n Nvvi,wo der von der mißtrauischen is.aug. Directorialregierung als dermaleinstiger Rivale und Gegner Napoleons "aus- ersehene junge General Joubert den Heldentod starb, vollendete den Ver- lust Italiens. Die parthenopäische Republik sank schnell in Trümmer, als nach dem Abzug der Franzosen der gräßliche Cardinal Ruffo mit Banden calabri- scher Bauern und wüthender Lazzaronis die Stadt erstürmte und seinen Weg min3. Juni. Leichen und Brandstätten bezeichnete. Die hochsinnigen Republikaner widerstan- den lange mitheldenmuth und schlossen endlich unter fremder Vermittelung einen Vertrag, der ihnen Sicherheit und freien Abzug gewährte. Aber kaum war die königliche Familie unter Nelsons Beistand aus Sicilien zurückgekehrt, als in Folge des Grundsatzes, daß man Rebellen keine Treue schuldig sei, blutige Ver- folgungen, nicht nur über die Urheber der Republik, sondern über alle Gebildeten und Wohlhabenden verhängt wurden. Der Sieger von Abukir, umstrickt von den Reizen der alternden Lady Hamilton, schändete seinen ruhmgekrönten Na- men durch den Beistand, den er der rachsüchtigen Königin und ihrer Umgebung gewährte. Thaten, vor denen die Gräuelscenen der französischen Schreckenszeit in Schatten treten, wurden von der königlichen Regierung und der wüthenden Prie- sterschaft verübt. Nachdem das Rauben und Morden der Lazzaroni vorüber war, begann das Geschäft der Blutrichter, Henker und Kerkermeister. Alle Theilneh- mer, Anhänger und Förderer der republikanischen Einrichtungen wurden mit blu- tiger Rache verfolgt. Ueber 4000 der gebildetsten und angesehensten Männer und Frauen (Pagano, Cirillo, Eleonore Caraffa, Fonseca u. A.) starben auf dem Blutgerüste oder in gräßlichen Kerkern. Vaterlandsliebe, Freiheitsgefühl, Be- geisterung für Menschenwürde und das Streben, das Volk aus seiner Versunken- heit und Verdumpfung zu erlösen, galten sür todcswürdige Verbrechen; glücklich wer als landesflüchtiger Bettler die Fremde erreichte! Der greise Fürst Carac- ciolo, Ferdinands früherer Vertrauter und Nelson's Freund, wurde an einer Segelstange aufgeknüpft und dann, mit einem Gewichte beschwert, den Wellen preisgegeben. „Auch die schreckliche Lehre, welche die Gottheit dem gefühllosen König dadurch gab, daß sie den ins Meer geworfenen Leichnam dem Könige zum Schrecken aus der Tiefe wieder heraufführte, war an seiner steinharten Seele verschwendet. Als nämlich Ferdinand aus Palermo zurückkam und ganz vorn im Schiffe stand, schwamm ein Leichnam auf dem Wasser; als dieser näher kam, hob eine Welle den Vorderleib und der König erblickte das Angesicht seines alten Freundes mit triefenden greisen Locken. Er rief laut Caracciolo! und äußerte

7. Bd. 2 - S. 418

1854 - Leipzig : Engelmann
418 Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft. in einem Schlachtbericht dieser Armee bedeutenden Anlheil am Siege zuschrieb, sich des Kaisers Ungnade zuzog. tz. 761. Der Volkskrieg in Tyrol. Das Tyroler Gebirgsland, dessen biedere einfache Bewohner mit großer Treue an Oestreich hingen, war im Pr es b urg e r Fri e d en an Bayern gefallen. Ein neuer Name (Süd- bayern), eine neue Eintheilung in Kreise, die veränderte Organisation der Verwaltung, der Justiz, des Stiftungswesens, höhere Besteuerung (Stem- pel), Abschaffung der alten Verfassung, neue Mauthverhältnisse und vor Allem die verhaßte Conscription erzeugten um so größeren Unwillen, als dem Lande der Beistand des alten Zustandes zugesichert worden. Grobe Beamte steigerten durch Rücksichtslosigkeit und brutales Benehmen die Unzufrieden- heit und feindselige Stimmung dermaßen, daß es den Oestreichern nicht schwer siel, beim Wiederausbruch des Kriegs die Tyroler durch Versprechun- gen zum Aufstand gegen die Bayern und Franzosen zu bewegen, zumal da die über Bayerns religiöse Neuerungen und kirchliche Gewaltschritte ge- reizte Priesterschaft ihren großen Einstuß auf das bigote, leichtgläubige Volk zu Gunsten des stammverwandten Nachbarvolks anwendete. Der östreichische Feldherr Chafteler zog ihnen mit einer Heerabtheilung durch das Puster- thal zu Hülfe, wurde aber dafür als Urheber und Förderer der Empörung von Napoleon geächtet und mit dem Tode bedroht. Im Vertrauen aus östreichische Hülfe griffen Tyrols Gebirgssöhne zu den bekannten Büchsen und richteten, gleich den Spaniern, von den Berghöhen und Schluchten ihres Landes das sicher treffende Rohr auf die Franzosen und Bayern, um Gut unv Blut für die alten Einrichtungen der Väter zu wagen. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, Sandwirth im Passeyrthale, ein Mann von hohem Ansehen bei seinen Landsleuten, sowohl wegen seiner Körpersiärke und Tapferkeit als wegen seines religiösen Elfers, seiner vaterländischen Ge- sinnung und seines ehrenfesten Charakters. Klügere und tiefer blickende Männer, wie H orm ayr, der Geschichtschreiber seines Vaterlandes und die- ses Krieges, benutzten Hofers Einfluß auf die Tyroler, um die Volksbewe- gung über das ganze Land und das benachbarte Vorarlberg zu verbreiten. Neben Hofer war der kühne, starke und schlaue Speckbacher, „der Mann 12.April, von Rinn," die Seele des Aufstandes. Schon war Innsbruck in den Händen der Tyroler, schon hatten die Bayern Deutsch-Tyrol geräumt, schon waren zwei Abtheilungen der feindlichen Truppen zu schimpflichen Ca- pitulationen gezwungen worden, als die Nachricht von dem Waffenstillstand von Znaym Entmuthigung und Unschlüssigkeit unter den Insurgenten er- zeugte. Dennoch setzten die heldenmüthigen Tyroler den Krieg fort. Die Schützen minderten die Reihen der Feinde, während die Weiber Steinblöcke und Baumstämme von den Höhen herabwälzten. Die Franzosen rächten den Tod ihrer Brüder und Bundesgenossen durch Sengen und Brennen, und durch Ermordung aller, die in ihre Hände sielen. Hofer leitete als

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 689

1847 - Leipzig : Engelmann
Frankreich unter der Direktorial - Regierung. 689 Stellung bei Zürich zu verdrängen. Auf diesem Zuge kämpften die russischen Heere mit Beschwerden und Gefahren, die selbst die Leiden der franz. Armee in Aegypten und Syrien überstiegen. Auf dem Gott- hard an der Teufelsbrücke wurden gegen Natur und Feinde Kämpfe bestanden, die zu den kühnsten Waffenthaten in der Weltgeschichte ge- hören. Die abgehärteten, an Mühseligkeit und Krieg gewöhnten rus- sischen Soldaten folgten ihrem thatkräftigen, beharrlichen Anführer mit stummem Gehorsam über Eisberge und Schneefelder. Aber trotz der unglaublichsten Anstrengung erlagen die von den eigennützigen und lang- samen Oestreichern nicht unterstützten Russen in der Schlacht von Sevt. Zürich den Streichen der Franzosen. Zürich ward wieder erobert und schwer mitgenommen (Lavater ermordet). Souwaroff führte den kleinen Rest seiner tapfern Armee in die Heimath zurück, lmai wo er bald nachher starb. 1800). Hatten in Italien und der Schweiz die Oestreichs durch ver- kehrte Maaßregeln, Neid und Gewinnsucht den Fortgang der russischen Waffen gehemmt, so bewiesen die Engländer, als der unfähige Herzog von York in Verbindung mit den Russen die Franzosen (unter Brüne) aus Holland vertreiben und den Erbstatthalter wieder einsetzen wollte, daß auch sie nur von Selbstsucht und Eigennutz geleitet wurden. Nach- dem der ungeschickte Oberfeldherr die Russen den Feinden geopfert, erkaufte er sich und den Seinigen durch eine schmachvolle Capitulation die Rückkehr. Dieses unedle und selbstsüchtige Benehmen erbitterte den über den Untergang so vieler tapfern Krieger bekümmerten Kaiser Paul so sehr gegen die Coalition, daß er mißmuthig zurücktrat und einige Zeit nachher sich an Bonaparte anschloß, als die- ser, des Kaisers Vorliebe für Soldaten und seine Verstimmung gegen die eigen- nützigen Bundesgenossen, welche die gefangenen Russen nicht eintauschen wollten, klug benutzend, etliche Tausend dieser Gefangenen, neu gekleidet und bewaffnet, ohne Lösegeld in die Heimath zurück schickte. Von dem an wurde Pauls Verhältniß zu Oestreich und England in demselben Grade feindselig, als seine Verbindung mit Bonaparte sich freundlicher und inniger gestaltete. Er erneuerte den Plan seiner Mutter, durch eine b ew äffn ete Neutral ität die britische Seeherrschaft zu brechen, und suchte in Verbindung mit dem franz. Consul die italienischen Angele- genheiten gegen Oestreichs Vortheile und Absichten zu ordnen. Da aber die meisten Handlungen dieses sonderbaren Monarchen, der bei aller Grausamkeit und Despotie Großmuth und ritterliches Wesen besaß, bewiesen, daß sein Geist an unheilbarer Zerrüttung leide, so bildeten einige durch seine Launen und Willkürmaßregeln ver- letzte oder durch seinen finstern Argwohn bedrohte Große eine Verschwörung, deren Seele der mächtige Graf Pahlen war. In Folge derselben wurde Kaiser Paul in seinem Schlafzimmer von S u b o s f, B e n n i n g s e n u. a. grausam erwürgt 24. Mai und dann dessen Sohn Alexander zum Kaiser ausgerufen. 1801, Weber, Geschichte. 44

9. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 742

1847 - Leipzig : Engelmann
742 Auflösung des Kaiserreichs und Begründung neuer Zustände. 2. Begründung der neuen Ordnung. §. 738. Sieg bcr Legitimität. Die Kaiserin hatte sich schon früher mit ihrem vierjährigen Sohne und einigen Ministern nach Blois begeben und dadurch dem schlauen Talleyrand, der alle Fäden der In- trigue in Händen hatte, das Geschäft, im Interesse der vertriebenen Kö- nigsfamilie zu wirken, wesentlich erleichtert. Die Regentschaft in Blois war bald ohne Macht und Ansehen, als Kaiser Alexander in Talleyrands Palast seine Wohnung aufschlug und sich von den Rathschlägen des klugen und gewandten Diplomaten leiten ließ. Schon am 1. April sprachen auf sein Betreiben die in Paris anwesenden Senatoren die Entthronung Napoleons aus mit Schmähungen auf den, vor dem sie kurz zuvor im Staube gekrochen. Eine provisorische Negierung, die Talleyrand zum Haupt und mehre Gegner Napoleons (Dessoles, Düpont, Bour- rienne) zu Mitgliedern hatte, leitete die Geschäfte bis zur neuen Ordnung der Dinge. Die alliirten Fürsten hatten noch nicht officicll ausgesprochen, wem die Krone Frankreichs verliehen werden sollte und Alexander hatte wiederholt erklärt, daß der Wunsch der franz. Nation den Ausschlag geben würde. Aber Nopoleons Entthronung war als nothwendig für die Ruhe Europa's längst beschlossen und da die Stimmung des Volks, besonders inr Süden (Bordeaux) und Westen den Bourbonen günstig schien, so wurde die Restauration der legitimen Königsfamilie bald die Losung des Tages und die Blicke des leichtsinnigen und wankelmüthigen Volks wandten sich dem emigrirten Rcgcntcnhaus zu. Familie Bourbon. Ludwigs Xv. Enkel: Ludwig Xvi.^mit Marie Ant. Ludwig Xviii. Karl X. -j- 1793. (Graf v. Provence) (Artois) ck 1836. , 1 1824. | Ludwig (Xvii.) Dauphin M.therese^mit Herzog v. Angouleme, Herzog v. Berry -s 1794. Herzog v. Angouleme. ermordet 1820. Heinrich (V.) Herzog v. Bordeaux. 8. 739. Napoleons Abdankung. Unterdessen weilte Napo- leon mit seiner Garde und seinen Getreuen, deren Zahl sich täglich verminderte, in Fontainebleau. Rathlos schwankte er in seinen Vorsätzen hin und her, bis ihn die Nachricht von Marmonts Abfall zu dem Entschluß brachte, dem Throne zu Gunsten seines Soh- nes zu entsagen. Aber diese bedingte Entsagung wurde von den alliirten Mächten nicht angenommen; den Kampf konnte er nicht fort- setzen, daselbst seine nächsten Freunde, wie Berthier, Ney, Oudi- not u. a., ihn verließen und sich der neuen Sonne zuwandten. Da

10. Mittlere und neue Geschichte - S. 470

1877 - Leipzig : Senf
470 Neueste Geschichte. aber dies Mal nur in Bezug auf die römische Angelegenheit den Gedanken an eine Conferenz, nicht wie damals, eines Congresses, in die Diplomatenwelt. Aber nur Oesterreich, Spanien und —- Hessen-Darmstadt sagten unbedingt zu, der Gedanke verlief in Wasser. Um nicht durch ein zweites Sadowa überrascht zu werden, begann Napoleon eine Heeresreorganisation. Wie bei fast allen europäischen Armeen wurden, seitdem das preußische Zündnabelgewehr 1866 so außerordentlich gewirkt halte, Hinterladegewehre eingeführt, in Frankreich das Chassepotgewehr, das sich 1870 dem Zündnadelgewehr überlegen gezagt hat. Außerdem versprach man sich von den Mitrailleuseu, verbundenen Kanonenrohren, eine außerordentliche Wirkung. Das stehende Heer wurde mit den Reserven auf 800,000 Mann gebracht und sollte durch eine mobile Nationalgarde von 400,000—600,000 Mann, bei der keine Stellvertretung gestattet war, verstärkt werden. Die allgemeine Wehrpflicht konnte aber vom französischen Bolke noch nicht erlangt werden. Die Seele dieser Reorganisation war der Marschall Niel, der den Augenblick, in dem er sich mit Preußen messen konnte, nicht mehr erleben sollte, er starb den 13. August 1869 und hatte Leboeuf zum Nachfolger. Um die französischen Truppen aus dem Kirchenstaat nach Frankreich ziehen zu können, um sie hier wahrscheinlich zum Zwecke eines Krieges mit Preußen bereit zu haben, ohne doch den Papst unbeschützt zu lassen, sollten spanische Truppen Rom besetzen und deshalb war mit J'sabella 11., der Königin von Spanien, eine Zusammenkunft mit Napoleon zu Biarritz am nördlichen Fuß der Westphrenäen im Herbst 1868 verabredet worben. In Spanien aber hatten die Militairrevolutionen, die von 1820—1826 im füblichen Europa, zuletzt auch in Rußlanb, so störend aufgetreten waren, noch nicht aufgehört. Die Regierung Isabellens war durch Neigung zur absoluten Gewalt und zur religiösen Unduldsamkeit, worin sie durch ihren Beichtvater Pater Claret und durch die wundertätige Nonne Patrocinio bestärkt wurde, immer unbeliebter geworden, auch ihr unwürdiger Günstling Marsori erregte den Unwillen der Spanier. So lange aber der kräftige General Narvaez das Ministerium leitete, gelangen die vereinzelten Ausstände nicht, als dieser aber am 23. April 1868 gestorben war und sein Nachfolger Gonzalez Bravo, kein Soldat, die Regierung iu seinem Sinne fortführen wollte und im Juli die widerspenstigen Generale Serrano und Dnlce verhaften und nach den kanarischen Inseln transportiren ließ, kam kurz vor der beabsichtigten Zusammenkunft mit Napoleon zu Biarritz, als Isabella auf dem Wege zu derselben in
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